Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, kurzfristig Betreuungsplätze für den Bereich der über Dreijährigen in Nordloh am Bestandskindergarten zu schaffen. Es sollen zu dem Zweck drei Modulkindergartenräume beschafft werden.


Rat und Verwaltung haben sich bereits im Vorfeld viele Gedanken darüber gemacht, wie das Angebot der Kindergartenplätze erweitert werden könnte.

 

Anfang Februar diesen Jahrs wurde der Verwaltung gemeldet, dass 34 Vormittagsplätze im Kindergarten fehlen. Eine Lösung in den Bestandskindergärten ist nicht möglich. Die Plätze fehlen überwiegend in den Hauptorten der Gemeinde.

 

EGR Jürgens führt die weitere Sachlage anhand einer Power-Point Präsentation (Anlage 2) aus.

 

Bedarf

 

Nach aktuellem Stand besteht ein Bedarf von 1,5 Kindergartengruppen. Wenn 2022/2023 die drei-gruppigen Modulkindergärten entstehen, erhält die Gemeinde insgesamt 75 weitere Plätze. Der Bedarf in diesem Jahr wäre somit gedeckt und es könnte zusätzlich auf Unwägbarkeiten in der Zukunft reagiert werden.

 

Bei der zusätzlich geplanten Umwandlung der Krippengruppe Apen in einen Kindergarten (Krippengruppe geht zum Wichtelhuus rüber) gewinnt man weitere 25 Plätze, womit Ende 2023/2024 gegenüber heute insgesamt 100 weitere Plätze zur Verfügung stünden.

 

Die Verwaltung hofft, dass im Kindergartenjahr 2024/2025 die geplante Kindergartengruppe von der Firma Aschenbeck&Aschenbeck (Träger: Johanniter) ebenfalls miteinbezogen werden kann, wodurch die Gemeinde dann insgesamt 125 zusätzliche Plätze vorweisen könnte.

 

Spätestens mit der Fertigstellung einer Kindertagesstätte in Hengstforde (75 KiGa-Plätze [?]), wären die Modulkindergärten nicht mehr notwendig und könnten aufgelöst und ggf. anderweitig genutzt werden. Die Gemeinde könnte auch dann noch 125 weitere Plätze vorweisen

 

Die Verwaltung wird nach jetzigem Stand somit in den kommenden Jahren die Bedarfe erfüllen und auf unterjährige Unwägbarkeiten reagieren können.

 

Die dargestellte Zeitschiene möge nicht als absolut verbindlich betrachtet werden, da diese lediglich eine Momentbetrachtung aus heutiger Sicht darstellt.

 

Godensholt

 

Bei der Planung der Stellplätze in Godensholt hat sich die Verwaltung an der Bedarfsanalyse für die Stellplätze des Familienzentrums Augustfehn II orientiert. Im Bereich der Sporthalle und der Feuerwehr können zehn Stellplätze entstehen, neun bei dem Bestandskindergarten und dreizehn im Bereich der Schoolstraat. An der Gemeindestraße (?) wären ebenfalls Parkflächen vorhanden. Es könnte eine freiwillige Einbahnstraße entstehen, die keine Beschilderung erhält, sondern durch die Mitteilung des Kindergartens an die Eltern eingehalten wird.

 

Den Dorfplatz nicht zu beschränken bzw. zu beeinträchtigen würde die größte Herausforderung darstellen.

 

Nordloh

 

Bei der Aufstellung der Module in Nordloh würde der eigentliche Sportplatz und der Platz für die Zirkuswoche (alle vier Jahre) verloren gehen. Platztechnisch könnte man diese allerdings verschieben. Mit den Eigentümern der gegenüberliegenden Fläche wurde bereits gesprochen.

Da die größte Schwierigkeit in der Vereinigung von Kindergarten und Schule zu sehen ist, wird ein Gespräch mit der Grundschule Nordloh stattfinden, um gemeinsam Lösungen zu schaffen.

 

Um eine bessere verkehrliche Anbindung zu schaffen, würde ein Weg zwischen dem Kindergarten und der Wallhecke entstehen. Eine Einbahnregelung Richtung Wendeplatz soll den Verkehr leiten, so dass die Ausfahrt über die Moorstraße erfolgt. Stellplätze würden sich so direkt vor der Einrichtung befinden.

Die Verwaltung hat zudem mit der unteren Naturschutzbehörde bzgl. des Bauverfahrens an der Wallhecke gesprochen. Man würde der Lösung mit der Zufahrt entlang der Wallhecke zustimmen.

 

Die Straßenbeleuchtung würde optimiert werden. Die Investitionen dienen dem Kindergarten und der Schule darüber hinaus auch nach Entfernung der KiTa-Module.

 

 

Auf Nachfrage erklärt GAR Rosendahl, dass sich bis jetzt hauptsächlich mit den beiden Standorten beschäftigt wurde. Detailfragen wurden noch nicht geklärt. Bei Fragen rund um die Verkehrslage und die Ein- bzw. Ausfahrt zum Kindergarten wird die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Ammerland eingebunden.

Weiter erklärt GAR Rosendahl, dass bzgl. der erhöhten Lärmbelästigung die Möglichkeiten besteht, einen Wall aufzuhäufen oder eine Lärmschutzwand aufzustellen. Die Lärmschutzwand würde weniger Platz beanspruchen. Zudem könnten die Container Richtung Osten aufgestellt werden, damit auch diese einen gewissen Schallschutz bieten.

 

RM Scheiwe führt aus, dass Rat und Verwaltung bewusst ist, worum es geht. Bereits seit ca. vier Wochen wird sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Jedem ist bewusst, dass ein Standort im Zentrum die beste Lösung wäre. Zeitlich ist eine solche Lösung allerdings nicht möglich. Beide Standorte weisen Vor- und Nachteile auf. Verwaltung und Rat stehen unter Druck, zeitnah eine zufriedenstellende Lösung vorzuweisen. RM Scheiwe möchte sich zudem bei der Kirchenverwaltung für die gute Unterstützung bedanken.

Heute muss eine Entscheidung gefällt werden. Ausschlaggebend ist, dass die Gemeinde Apen so in die Situation kommt, jedem Kind einen kostenlosen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen. Aktuell fehlen 1,5 Gruppen, aber es werden mit der Lösung der Modul-Kindergärten 3 Gruppen geschaffen. So kann die Gemeinde in Zukunft auch auf Zuzüge und ähnliches reagieren. Zudem sollte es dazu führen, dass in den nächsten Jahren kein Mangel mehr an Kindergartenplätze besteht.

 

BM Huber erklärt, dass die Verwaltung bei der Beschaffung der Module genau darauf achtet, um welche Art es sich handelt und ob diese nach der Nutzung durch den Kindergarten auch für andere Zwecke nutzbar sind.

Die Module werden wahrscheinlich für ca. vier Jahre genutzt. Der Anbau der Krippe Apen um eine weitere Kindergartengruppe, die zusätzliche Kinderbetreuung auf dem Dockgelände und die Schaffung einer Kindertagesstätte in Hengstforde werden dann zu gegebener Zeit die Module wieder ablösen können.

Die Gemeinde könnte sicher schon weiter in ihren Planungen sein, wenn aktuell nicht so viele andere Projekte bestehen würden.

Jedem muss bewusst sein, dass diese Lösung in Godensholt oder Nordloh nur zum Übergang benötigt wird.

 

RM Schmidt erläutert, dass in der SPD-Fraktion viel über den richtigen Standort diskutiert wurde. In Godensholt wurden erhöhte Gefahrenpunkte bzgl. des Verkehrs gesehen, da der Verkehr hier zusätzlich aus Edewecht und Ocholt kommt und es zwei Ein- und Ausfahrten zum Kindergarten gibt. Der Dorfplatz in Godensholt ist Treffpunkt vieler Menschen und Vereine. Diesen für vier bis fünf Jahre zu blockieren wäre schlecht für das Vereinsleben. Zudem muss auch die Entfernung für die Eltern bedacht werden.

Die Fläche in Nordloh ist zudem größer. Die Verlegung des Bolz- und Zirkusplatzes sollte regelbar sein.

Die SPD-Fraktion spricht sich einstimmig für den Kindergarten in Nordloh aus, auch wenn es negative Aspekte zu beachten gibt. Eine Entscheidung muss heute gefällt werden. RM Schmidt weiß, dass viele Eltern dann enttäuscht sein werden und kann dieses auch nachvollziehen, daher bittet er die Verwaltung darum, die Eltern in den weiteren Entscheidungsprozess mit einzubinden.

 

RM Niedermeier ergänzt, dass in Nordloh mehr Möglichkeiten für die Kinder vorliegen. Der Spielplatz in Godensholt ist sehr klein. RM Niedermeier hat das Vertrauen in die Verwaltung, dass der zusätzliche Lärm für die Schüler**innen so gering wie möglich gehalten wird. Beide Standorte weisen Mängel auf, aber Nordloh wird von RM Niedermeier favorisiert.

 

RM Rosenau merkt an, dass dies heute eine schwierige Entscheidung wird. Bisher wurde viel diskutiert, die Fraktionen haben sich im Vorfeld besprochen und Argumente dafür und dagegen gesammelt. Auch die Argumente und Stimmen aus der Bevölkerung wurden dabei gehört und beachtet. In Nordloh sind die Schwierigkeiten leichter zu beheben. Die Bevölkerung wird aber auch nach der heutigen Entscheidung weiter miteingebunden und gehört.

 

RM Delger erklärt, dass sich alle darüber einig sind, dass etwas passieren muss.  Er hat sich eine persönliche Liste angefertigt, um die Vor- und Nachteile von Godensholt und Nordloh gegenüber zu stellen.

 

Entgegen der bereits genannten Argumente spricht gegen Nordloh:

 

-       Der zusätzliche Lärm durch die Kindergartenkinder beeinträchtigt den Unterricht der Schule und des Schulkindergartens negativ.

-       Die Nutzung der Sporthalle durch Schule und Kindergarten ist schwer zu vereinbaren.

Aktuell wird die Sporthalle 1,5 Zügig genutzt. Jede Kindergartengruppe benötigt 30 Minuten Bewegungszeit in der Sporthalle, was am Tag insgesamt 1,5 Stunden zusätzlich wären.

-              Der Sportplatz wird aktuell durch die Schule für die Bundesjugendspiele

genutzt, der Platz würde dann entfallen.

-              Durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen wird ein größeres

Gefahrenpotential als im Vergleich zu Godensholt für die Kinder entstehen.

Die Kinder, die mit dem Fahrrad kommen sind noch sehr unsicher und neben den Schulbussen und dem normalen Verkehr würden weitere Autofahrer die Situation noch undurchsichtiger für die Kinder machen. Zudem wird die Straße entlang der Schule auch von landwirtschaftlichen Betrieben und Baumschulen mit den großen Fahrzeugen genutzt.

-              Der zu entstehende Aufwand in Nordloh ist größer als in Godensholt.

 

Entgegen der bereits genannten Argumente spricht hingegen für Godensholt:

 

-              Der Dorfplatz ist überwiegend frei und wird nur einmal im Jahr für das

Schützenfest und alle drei Jahre für das Erntefest genutzt.

Ideen aus der Bevölkerung für einen übergangsweise anderen Standort für Ortsfeste liegen bereits vor.

-              Die Sporthalle in Godensholt ist frei und kann für die zusätzliche Bewegungszeit der neuen Kindergartengruppen problemlos genutzt werden.

 

Bei beiden Standorten ist der Rückbau der Container noch zu beachten.

RM Delger spricht seine Bitte im Rat aus, für den Standort Godensholt zu stimmen.

 

RM Orth erwidert, dass alle Fraktionen sich abgesprochen und die Vor- und Nachteile gegenübergestellt haben. Auch innerhalb der UWG konnte keine einheitliche Entscheidung getroffen werden.

Persönlich empfindet RM Orth es so, dass der Dorfplatz in Godensholt für das Dorfleben erhalten bleiben sollte, da nicht abschätzbar ist, wie lange die Module genutzt werden müssen. Daher stimmt er für Nordloh.

 

RM Albrecht ergänzt zudem, dass noch nicht klar ist, wie es mit der Wohnbebauung in Godensholt weiter geht. Dadurch könnte in Zukunft zusätzlicher Lärm entstehen.

In Nordloh könnte eine Insel für Kinder entstehen und das Geld wäre gut investiert. Alle Veränderungen und Bauarbeiten würden auch nachhaltig zugunsten des Bestandskindergartens und der Schule erhalten bleiben können.

 

RM Cramer möchte sich den Ausführungen von RM Delger anschließen. Sollte sich für Nordloh entschieden werden, müssen die dort bestehenden Schwierigkeiten unverzüglich angegangen werden.

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

19

Nein:

3

Enthaltung:

1