Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

 


Von den Vertretern der DB Netz wird das geplante Projekt „Erneuerung der Eisenbahn­überführung über die Große Norderbäke in Apen“ der Öffentlichkeit anhand einer Präsentation vorgestellt. Die Planung wird vom Regionalbereich Leipzig durchgeführt, da hier freie Kapazitäten für die Ingenieurleistungen vorhanden sind. Die Eisenbahnbrücke über die Große Norderbäke muss aufgrund ihres Zustandes erneuert werden. Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 1903 mit ursprünglich zwei stählernen Überbauten. Nach teilweiser Zerstörung Ende des 2. Weltkrieges wurde die Instandsetzung im Jahr 1946 mit einem stählernen Überbau durchgeführt. Inzwischen ist das Bauwerk abgängig. Ohne einen Neubau ist die dauerhafte Verfügbarkeit der Bahnstrecke (u.a. IC-Verbin­dung bis Norddeich-Mole) gefährdet.

Die Ammerländer Wasseracht und der Leda-Jümme-Verband wurden in die Entwurfs­planung einbezogen. Für den Neubau ist aufgrund des Untergrundes eine Tiefgründung auf Bohrpfählen erforderlich. Die Uferböschungen der Großen Norderbäke werden durchgehend profiliert, auch im Bauwerksbereich. Vorgesehen ist eine Verbreiterung der Widerlager, so dass ggfs. ein zweites Gleisbett bei Erfordernis verlegt werden könnte. Der Überbau soll als Stahltrog mit dickem Fahrbahnblech erstellt werden, dadurch wird keine Veränderung der Gleislage erforderlich. Die Schwellen werden in Schotter verlegt und minimieren den Lärm.

Durch den Einbau einer Hilfsbrücke kann der Eisenbahnbetrieb weitestgehend aufrecht erhalten werden. Lediglich zu Beginn und zum Ende der Maßnahme ist mit Ausfällen zu rechnen. Der vorgefertigte Überbau wird, soweit erforderlich, über die Straßen transpor­tiert und mit einem Mobilkran montiert. Hierbei sind zeitweilig Einschränkungen im Straßenverkehr zu erwarten. In Höhe der Brücke werden Flächen hergerichtet für die Baustelleneinrichtung. Nördlich der Bahnlinie erstellt die Bahn von der Wallstraße her eine Baustraße bis zur Eisenbahnbrücke. Durch Verrohrung des vorhandenen Grabens wird ausreichend Platz geschaffen. An der Wallstraße entsteht eine Wendemöglichkeit. Zuvor wird ein Beweissicherungsverfahren durchgeführt.

Der Straßenverkehr soll so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Kurzfristige tage­weise Einschränkungen durch Baufahrzeuge sind nicht zu vermeiden. Das Rammen der Tiefgründung wird nur tagsüber und nicht am Wochenende durchgeführt. Das Baufeld ist zwar relativ klein, der Anschluss zum Bestand muss aber wieder hergestellt werden. Es wird mit neuesten Technologien gearbeitet, um die Beanspruchung öffentlicher Straßen möglichst gering zu halten. Der Abbruch der alten und der Aufbau der neuen Brücke wird überwiegend rund um die Uhr erfolgen, da während dieser Arbeiten der Zugverkehr ruhen muss. Der Leda-Jümme-Verband hat sich in Gesprächen damit einverstanden erklärt, dass in einer Ausnahmesituation der Deich auch während der Winterzeit in Anspruch genommen werden darf.

Der Antrag auf die planungsrechtliche Zulassungsentscheidung wurde beim Eisenbahn­bundesamt, Außenstelle Hannover, am 13.02.2017 eingereicht. Das Anhörungsver­fahren sowie ein Erörterungstermin werden später durchgeführt. Sobald der Feststel­lungs­beschluss vorliegt, kann mit den Arbeiten angefangen werden. Geplant ist, mit den Vorlaufmaßnahmen ab Februar 2019 zu beginnen und die Hauptbauleistungen von April 2019 bis September 2019 durchzuführen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Eisenbahn­brücke kann im April 2020 gerechnet werden.

Auf Anfrage teilt die Bahn mit, dass die beiden Eisenbahnbrücken über den Augustfehn-Kanal und über die Große Süderbäke nicht im derzeitigen Ausbauprogramm enthalten sind.

Der Ausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.