Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

 


Die Verwaltung erläutert die Beschlussvorlage. Es liegt ein Antrag zur Umplanung der sog. Festwiese im Bebauungsplan Nr. 93 in ein Mischgebiet vor, um Parkmöglichkeiten und die Errichtung von Gebäuden zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls die Umnutzung des gegenüber liegenden Gulfhofes in einen gastronomischen Betrieb geplant.

Das Architekturbüro Buss-Weber stellt die Planungen des Investors anhand einer Präsentation vor. Das bestehende Gulfhaus soll in seiner äußeren Erscheinungsform erhalten bleiben, lediglich im Obergeschoss im Giebel soll wieder ein zusätzliches Fenster im alten Stil eingebaut werden. Die Substanz des Gebäudes ist sehr gut. Das vorhandene Ständerwerk wird in den Neubau integriert.

Anhand mehrerer Fotos werden das Gulfhaus und die Umgebung dargestellt. Auf dem Gelände soll ein Biergarten entstehen. Das Erdgeschoss soll umgebaut werden Im ehemaligen Wohntrakt werden Küche mit Spüle und Ausgabe sowie ein Aufenthalts­raum und ein Lagerraum eingerichtet. Eine Treppe führt ins Obergeschoss.

Der ehemalige Stalltrakt wird durch einen offenen Flur erreicht und teilt sich auf in einen Barbereich, eine Bühne mit umliegenden Sitzgelegenheiten sowie verschiedene Essbereiche einschließlich Club- und Kaminzimmer. Eine offene Treppe führt auch hier ins Obergeschoss zu einer umlaufenden Galerie.

Das Grundprinzip des Gulfhauses bleibt unverändert. Beide Bereiche sind voneinander getrennt. Im Hauptraum des Erdgeschosses wird mit verschiebbaren Glaselementen sowie einer Betonwand hinter der Bühne für eine Raumaufteilung gesorgt. Die Wand kann als Fläche für einen Beamer dienen. Dieser Trakt soll auch für Veranstaltungen, Konzerte etc. genutzt werden, um zum Beispiel jungen Musikern Bühnenerfahrung zu ermöglichen.

Das Obergeschoss über dem Küchentrakt ist als Wohnung für den Betreiber angedacht und für Umkleideräume der Angestellten. Die offene Galerie des Hauptraumes wird eine Sicht auf die Bühne ermöglichen und umlaufende Sitzgelegenheiten bieten. Zusätzliche Lagerräume sowie ein Aufenthaltsraum für das Personal sind hier ebenfalls vorgesehen.

Im Anbau ist ein Kinderhaus geplant, um Spielmöglichkeiten für Kinder vorzuhalten.

Drei Lichtbänder im Dach mit Wärmeschutzglas sorgen für eine ausreichende Beleuchtung, ohne dass sich das Dachgeschoss sehr aufheizt.

Auf Anfrage teilt das Architekturbüro mit, dass die Festwiese auf Wunsch des Investors mit ca. 20 Stellplätzen ausreichend Parkmöglichkeiten für die Besucher des Gulfhauses bieten soll, da diese auf dem Hofgelände nicht untergebracht werden können. Ebenfalls angedacht sind Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste und Künstler in einer Größenordnung von ca. 12 bis 14 Doppelzimmern. Für beide Objekte wurde kurz vor der Sitzung eine Bauvoranfrage eingereicht. Die Parkplätze könnten auch für Veranstaltungen im Dörpshus zur Verfügung gestellt werden.

Von der Verwaltung wird der Erhalt der alten Bausubstanz mit einer wirtschaftlichen Nutzung begrüßt. Die erstmalige Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude in eine andere Nutzungsform ist ohne Bauleitplanung möglich. Allerdings handelt es sich hierbei um eine sehr umfangreiche Umnutzung, welche zunächst mit dem Landkreis Ammerland abgeklärt werden sollte.

Auf Anfrage teilt das Architekturbüro mit, dass seitens des Landkreises Ammerland für die Umnutzung des Gulfhofes eine Bauleitplanung nicht unbedingt für erforderlich gehalten wird. Mögliche Lärmemissionen sollen im Zuge der Voranfrage mit abgeklärt werden Die Veranstaltungen sollen spätestens um  ca. 23.00 Uhr beendet sein. Ggfs. sind Schallschutzfenster einzubauen.

Vom Investor wird darauf hingewiesen, dass bei den Musikveranstaltungen Wert auf gehobene Klassik gelegt wird. Junge Künstler in der Ausbildung können so Bühnen­erfahrung erhalten. Die Übernachtungsmöglichkeiten sollen auch für Gäste des Reiterhofes in Vreschen-Bokel an der Hauptstraße buchbar sein, falls diese nicht direkt auf dem Reiterhof wohnen möchten. Eine möglichst zügige Umsetzung beider Maßnahmen ist wünschenswert.

Das Architekturbüro ergänzt auf Anfrage, dass für eine entsprechende Akustik im Gebäude gesorgt wird. Der Neubau auf der Festwiese wird sich in die Örtlichkeit einpassen, was Größe und Gestaltung angeht.

Vom Ausschuss werden die Planungen als interessant angesehen. Allerdings wurden bereits in Eingaben von Bürgern auf den Erhalt der Festwiese hingewiesen, da diese für Veranstaltungen des Ortsbürgervereins eine Rolle spielt. Die als Tischvorlage vorliegenden Einwände der Anwohner werden zur Kenntnis genommen. Die Angelegenheit sollte zunächst in den Fraktionen beraten werden. In der heutigen Sitzung wird noch kein Beschluss gefasst.