Sitzung: 25.02.2019 Bau- und Planungsausschuss
Vorlage: MV/138/2019
Die Verwaltung stellt die Mitteilungsvorlage vor. Der Bahnhaltepunkt Augustfehn soll im Zuge des Programms „Niedersachsen ist am Zug 3“ barrierefrei ausgebaut werden. Neben einem nördlichen Zugang zu Gleis 2 sind ein Übergang über die Gleisanlage mit Treppenanlage und Fahrstuhl vorgesehen.
Das Planungsbüro Vössing sowie die Vertreter der Deutschen Bahn stellen anhand einer Präsentation die Aufgabenstellung für den Ausbau des Bahnhofs Augustfehn vor.
Erneuerung Hausbahnsteig Gleis 1, Baulänge 225 m, Bahnsteignennhöhe h = 76 cm
Neubau Außenbahnsteig Gleis 2, Baulänge 225 m, Bahnsteignennhöhe h = 76 cm
Rückbau Zwischenbahnsteig und Reisendenüberweg
Barrierefreie Zuwegung durch den Neubau einer Personenüberführung mit zwei Aufzügen
Leiteinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte
Wetterschutzhäuser mit Sitzbänken/Infovitrinen
Bahnsteigbeleuchtung
Dynamischer Schriftanzeiger (DSA)
Bahnsteigausstattung (Beschilderung, Abfall- und Streugutbehälter)
Fahrausweisautomat
Vor ca. einem Jahr haben sich in kleiner Runde Bahn, Behörden und die Eigentümer des Bahnhofsgebäudes getroffen, um den Vorentwurf der Planungen zu erörtern. Auch fand eine Vorortabstimmung mit dem Denkmalschützer statt. Anhand von Fotos wird die heutige Situation vermittelt.
Künftig soll mittels Treppenaufgängen und einer Fahrstuhlanlage eine Querung der Gleise erfolgen, da der heutige Übergang nicht mehr erlaubt ist. Eine Tunnellösung wurde aufgrund von Problemen mit dem Grundwasser verworfen. Die Bahnsteige erhalten eine Höhe von 76 cm, dies ist der künftige Standard in Abstimmung mit Bund und Land für alle Bahnsteige. Die Züge werden nach und nach ausgetauscht. In der Übergangsphase bis zum Austausch aller Züge kann es noch zu Schwierigkeiten beim Ein- und Ausstieg kommen.
Anhand von Lageplänen und 3-D-Ansichten werden den Anwesenden die künftigen Ansichten des Bahngeländes verdeutlicht. Das Zwischengleis entfällt, dafür erhält das Gleis 2 Anbindungen an das Dockgelände. Der Pflasterbereich des Bahnhofsgebäudes wird an die Höhe des Bahnsteigs angepasst, so dass eine ebene Fläche entsteht. Treppe und Rampe werden entsprechend verkürzt. Mit den Eigentümern wurden bereits die erforderlichen Absprachen getroffen.
Auf Anfrage aus dem Ausschuss nach einem barrierefreien Zugang vom Eisenhüttenplatz zum Gleis wird berichtet, dass im Osten die Stufen bleiben, ein barrierefreier Zugang ist im Westen vorhanden. Bezüglich der Aufstellung von mehreren Entwertungsapparaten auf den Bahnsteigen erklärt die Bahn, dass dies geprüft wird; hierfür ist eine Abstimmung mit der Landesnahverkehrsgesellschaft erforderlich. Auf jedem Bahnsteig ist ein Wartehäuschen von 1,5 x 6 m vorgesehen, auch wird eine Fläche für die Erstellung eines zweiten Häuschens auf Gleis 1 vorgehalten, die Errichtung müsste jedoch von der Gemeinde übernommen werden.
Zurzeit besteht für den Ausbauplan noch kein Planrecht, die Pläne wurden zur Genehmigung eingereicht. Da ein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist, muss mit einer Plandauer von ca. 1 ½ Jahren gerechnet werden. Die Ausbaupläne werden bei der Gemeinde Apen öffentlich ausgelegt. Sofern alles gut verläuft, könnte 2021 mit dem Bau begonnen werden.
Vorgesehen ist der Ausbau im laufenden Betrieb, wobei Einschränkungen im Bahnbetrieb nicht ausgeschlossen werden können. Nachts werden ca. 15 m Bahnsteig erneuert, tagsüber kann in den Zugpausen weiter gearbeitet werden. Schienenersatzverkehr ist nicht vorgesehen.
Die Verwaltung wird sich dafür einsetzen, dass genügend Fahrkartenautomaten, Entwerter und Wartehäuschen auf den Bahnsteigen zur Verfügung stehen. Viele Personen fahren Richtung Oldenburg, so dass es Sinn macht, ein zweites Häuschen aufzustellen.
Den anwesenden Vertretern der Bahn und des Ing.-Büros Vössing wird für den Vortrag gedankt.