Die Verwaltung erläutert die Mitteilungsvorlage. Es wurden umfangreiche Ermittlungen für die Untersuchung der künftigen Verkehre im Bereich Augustfehn in Auftrag gegeben. Heute soll ein Zwischenbericht in Bezug auf das Dockgelände erfolgen. Die Anbindung des Familienzentrums in Augustfehn II ist nicht heutiges Thema, hierüber wird in der Sitzung des Straßen- und Brückenausschusses berichtet.

Das Büro Zacharias Verkehrsplanungen stellt anhand einer Präsentation die heutige Situation mit den Verkehrszahlen auf der Bahnhofstraße, der Schulstraße, der Süd­georgs­fehner Straße und der Stahlwerkstraße dar. Im Oktober 2018 wurden an vier Knoten­punkten Verkehrszählungen über 24 Stunden durchgeführt,  wobei im Hinblick auf die künftige Planung und Verkehrsanbindung der Fokus auf das Dockgelände gelegt wurde. Ebenfalls wurden die Schrankenschließzeiten an der Südgeorgsfehner Straße und der Stahlwerkstraße in die Ermittlungen einbezogen.

Der überwiegende Verkehr fließt über die Stahlwerkstraße, der Schwerlastverkehr liegt hierbei mit ca. 4,1 % im normalen Bereich. Die Schranken schließen im Durchschnitt während der vier Vormittagsstunden 20 % und während der vier Nachmittagsstunden 12 %, so dass ein durchschnittlicher Wert von 16 % ermittelt wurde. Die Bevölkerungs­prognose für 2030 zeigt einen Zuwachs von ca. 2,5 % für Apen. Dies wurde bei der Hochrechnung der künftigen Verkehrszahlen berücksichtigt.

Anschließend werden mögliche alternative Trassenführungen des Kfz-Verkehrs auf das  Dockgelände von der Südgeorgsfehner Straße und der Stahlwerkstraße aufgezeigt.  Der überwiegende Verkehr wird in Richtung Osten zur Stahlwerkstraße abfließen. Die Anbindung im Westen soll über die Schulstraße an die Südgeorgsfehner Straße erfolgen. Im Osten zur Stahlwerkstraße werden insgesamt drei Varianten der Anbindung erläutert, wobei die Straßenführung auf dem Dockgelände überwiegend im südlichen Teil eingeplant wurde. Der ÖPNV-Bereich wird nördlich umfahren.

In der Variante 1 führt die Erschließungsstraße vom Dockgelände im Süden auf die Stahlwerkstraße. Hierdurch erfolgt eine klare Trennung des ÖPNV-Bereichs Bahnhof und dem Verkehr auf der Schulstraße und eine bessere Leistungsfähigkeit durch die Aufteilung der Verkehre auf zwei Anbindungen (Dockgelände und Schulstraße). Die gutachterliche Bewertung zeigt hier die Note „B“ (gut).  Nachteile sind die zusätzliche Anbindung an die Stahlwerkstraße sowie der geringe Abstand zum Bahnübergang, wodurch sich ein Rückstau und eine schlechte Erreichbarkeit des Bahnhofs bei geschlossenen Schranken ergeben. Die Anlage eines Linksabbiegestreifens auf der Stahlwerkstraße ist nicht möglich. Auch der Einbau eines Vorsignals bringt keine große Verbesserung, da nicht ausreichend Aufstellfläche vorhanden ist. Aus diesem Grunde kann für die Variante 1 keine Empfehlung seitens des Verkehrsplaners ausge­sprochen werden.

Die Variante 2 zeigt eine Anbindung über den jetzigen Parkplatz an die Schulstraße. Als Vorteil kann der größtmögliche Abstand zum Bahnübergang genannt werden. Auch entfällt eine zweite Straßenanbindung auf die Stahlwerkstraße. Der Einbau eines Links­abbiegestreifens im Zuge der Stahlwerkstraße ist möglich. Nachteil ist der größere Flächenverbrauch und keine optimale Nutzung der Restflächen. Busse müssen mit dreimaliger Lenkbewegung 90 ° umfahren, und die Schulstraße erhält im östlichen Bereich die Doppelfunktion Anbindung Dockgelände und Schulgelände. Der Einbau von Abbiegespuren verbessert zwar den Verkehrsfluss bei geschlossenen Schranken, aber verlängert die Querungsstrecke für Fußgänger und Radfahrer über die Schulstraße mit einem deutlich erhöhten Sicherheitsrisiko. Außerdem sind gegenseitige Sichtbeein­trächtigungen nicht auszuschließen.  Insgesamt wird hier die Note „C“ (drei) vergeben. Auch hier wird keine Empfehlung seitens des Verkehrsplaners ausgesprochen.

Die Variante 3 ist mit einem Kreisverkehr zur Anbindung der Stahlwerkstraße, der Schulstraße und des Dockgeländes geplant. Hierdurch erhält die Anbindung eine sehr gute Leistungsfähigkeit mit geringen Stückstaulängen. Die Führung des Radverkehrs entlang der Stahlwerkstraße muss noch geprüft werden, Zebrastreifen mit Vorrecht für Fußgänger werden von Radfahrern kaum beachtet. Die gutachterliche Beurteilung lautet „A“ (sehr gut). Die Schulstraße wird von der Zuwegung zum Dockgelände abgetrennt, es entsteht weniger Rückstau. Der Kreisverkehr bedeutet eine sichere Wegeführung sämtlicher Verkehrs­teilnehmer. Die Geschwindigkeit wird beim Einfahren automatisch reduziert. Die Ampel­anlage kann entfallen.

Auf Anfrage aus dem Ausschuss wird erläutert, dass der Kreisverkehr so gelegt werden muss, dass alle „Äste“ im regelmäßigen Abstand auf den Kreisel treffen. Busfahrer müssen in der Lage sein, ihr Fahrzeug ohne Korrigieren in den Kreisverkehr zu führen, auch vom Dockgelände her.

Der Nachteil bei dieser Variante liegt im sehr großen Flächenverbrauch und eine ungünstige Verteilung der Restflächen. Aus diesem Grunde ist nunmehr eine Abstimmung über die Nutzung des Dockgeländes mit Platzierung der Geschäfte erforderlich. Von Seitens des Verkehrsplaners erfolgt eine klare Empfehlung der Variante 3.

Vom Ausschuss wird darauf verwiesen, dass der Investor des Dockgeländes die Flächen auch vermarkten können muss. Der Kreisverkehr benötigt viel Platz, allerdings ist eine gute Ein- und Ausfahrt vom Dockgelände ebenfalls wichtig für die dort ansiedelnden Geschäfte und Märkte.

Der Ausschuss bedankt sich für den Vortrag.