Beschlussvorschlag:

Das Konzept zweier Leihlastenräder für Apen wird befürwortet. Die Verwaltung wird beauftragt, einen LEADER-Förderantrag zu stellen und nach Möglichkeit weitere Drittmittel einzuwerben.

 

Sachverhalt:

Es besteht die Idee, seitens der Gemeinde Apen zwei Lastenräder anzuschaffen und diese kostenlos zum Verleih anzubieten.

Die Möglichkeit Lastenräder zu leihen ist aus Städten wie Oldenburg vielleicht bereits bekannt. Aber auch in kleineren Kommunen wie den Städten Leer oder Aurich und ländliche Gemeinden wie Jemgum oder Moormerland wird den Bürgerinnen und Bürgern sowie Gästen der Region seit einiger Zeit ein solches Angebot gemacht.

Man stellt sich zunächst die Frage, wer sich für welche Touren ein solches Rad ausleihen würde. Gerade wo doch ein Großteil der ländlichen Bevölkerung über ein Auto für entsprechende „Lasten“ verfügt. Die Recherche hat jedoch ergeben, dass es eine große Nachfrage und entsprechende Auslastung, auch auf dem Lande, gibt. Neben Personen, die tatsächlich kein eigenes Fahrzeug haben und mal größere Einkäufe zu bewältigen haben (Wasserkisten etc.) werden die Räder vielfach für Freizeitfahrten gebucht. Durch die Möglichkeit Kinder in entsprechend gesicherten Sitzen mitzunehmen ist das Angebot auch für Familien oder Großeltern attraktiv.

Der organisatorische Aufwand für das Verleihen ist überschaubar. Gebucht werden können die Räder beispielsweise in Leer über das Onlinesystem von OstfriesenFiets e. V. Dieser Verein stellt seit Jahren erfolgreich Lastenräder im Landkreis Leer sowie inzwischen auch in der Stadt Emden zur Verfügung. Die Verleihregeln (kostenfreie Ausleihe eines Rades für bis zu drei Tage etc.) sind erprobt und die gleichen wie in vielen anderen Kommunen. Nach einer einfachen Registrierung auf der Homepage https://ostfriesenfiets.de/ besteht die Möglichkeit der Buchung eines freien Rades. Bei der Abholung eines Rades zu den bekannten Öffnungszeiten der jeweiligen Station erhält man eine kurze Einführung und kann dann starten. Das Ganze basiert auf der Grundlage, dass sich Personen, die sich mit einem solchen Angebot auseinandersetzen auch pfleglich und verantwortungsbewusst mit den Rädern umgehen.

 

Mit dem Verein OstfriesenFiets wurde sich intensiv ausgetauscht und die Möglichkeit einer „landkreisüberschreitenden Zusammenarbeit“ besteht. Zur Nutzung des Buchungssystems von OstfriesenFiets könnte eine Kooperations- und Nutzungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Verein geschlossen werden. Kosten für die Nutzung des Systems sowie des Know-hows des Vereins würden nicht entstehen. Die Gemeinde trägt die Kosten zur Anschaffung und Wartung der Räder.

 

Für die Gemeinde Apen wären zwei Räder/Standorte sinnvoll. Neben einem Rad in Apen sollte aufgrund der Bahnhofsnähe auch ein Rad in Augustfehn angeboten werden. Erste Gespräche zur Standortfrage hat es bereits gegeben. Klassisch hätte sich natürlich ein Fahrradgeschäft in zentraler Lage als Standort angeboten. Aus Ermangelung dessen konnten jedoch erste positive Gespräche mit der Apen Touristik für den Standort Apen sowie mit der Firma Börjes für Augustfehn geführt werden.

 

 

Neben dem Aspekt der ressourcenschonenden Mobilität vor dem Hintergrund des Umwelt- und Klimaschutzes ist ein Lastenrad sicherlich auch ein attraktives Angebot im Bereich Touristik und Naherholung.

 

Kosten:

Die Kosten je E-Lastenrad werden auf etwa 5.000 € geschätzt (siehe Vergleichsmodell in der Gemeinde Moormerland), für den Standort Apen Touristik müsste ein abschließbarer Unterstand errichtet werden (beispielsweise nördlich an das Gebäude anschließend in Richtung Schule).

Wünschenswert wäre es, wenn sich örtliche Akteure an den Kosten für das Angebot beteiligen würden. Dies erfolgt auch in anderen Kommunen und die Spender werden als Unterstützer auf den Rädern kenntlich gemacht.

Darüber hinaus konnten erste positive Gespräch bzgl. einer potenziellen Förderung über LEADER geführt werden. Die Förderung läge hier bei rund 50% der förderfähigen Kosten.

Mit Blick auf die notwendige Anschaffung von zwei Lastenrädern, der Herstellung einer abschließbaren Unterstellmöglichkeit, einer eventuellen Anpflasterung usw. würden für einen LEADER-Förderantrag 30.000 € unterstellt werden. Somit wäre der gemeindliche Eigenanteil bei 15.000 €.

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Die notwendigen Eigenmittel i.H.v. bis zu 15.000 € können aus dem Klimabudget 2024 bereitgestellt werden.

 

Anlagen: