Sitzung: 18.06.2024 Gemeinderat der Gemeinde Apen
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: VO/309/2024
Beschlussvorschlag:
Die Gemeinde Apen richtet den dringenden Appell an die Deutsche Bahn und die LNVG, die Präsenzagentur in Augustfehn dauerhaft zu erhalten.
RM Mundt erklärt, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) geplant hat, ab Dezember 2024 die Präsenzagentur im TUI Reisecenter Augustfehn zu schließen, da am Augustfehner Bahnhof nicht genügend Ein- und Ausstiegzahlen zu verzeichnen sind. Die letzte Erhebung solcher Zahlen erfolgte 2019.
In einem offenen Brief an die LNVG und die Deutsche Bahn Vertrieb GmbH hat die Gemeinde Apen noch einmal verdeutlicht, wie wichtig im Zuge der Mobilitätswende, Daseinsvorsorge und Barrierefreiheit eine Präsenzagentur für die Bevölkerung, nicht nur in der Gemeinde Apen, sondern im kompletten Einzugsgebiet des Bahnhofes, ist. Die mögliche Schließung der Präsenzagentur im TUI Reisecenter Augustfehn bedeutet eine Leistungseinschränkung in der persönlichen Fahrkartenversorgung für die Bevölkerung, die nicht hinzunehmen ist.
Auch der Landkreis Ammerland, der Nds. Städte- und Gemeindebund und die Landtags- und Bundestagsabgeordnete der Region haben sich an die LNVG gewandt und sich für den Erhalt der Präsenzagentur eingesetzt. Gemeinsam mit diversen Vereinen hat auch die GBA Sina Thyen der Gemeinde eine Unterschriftensammlung angestoßen.
Daraufhin hat die LNVG eine Überprüfung der Sachlage zugesagt und auch mit Schreiben vom 13. Mai 2024 angedeutet, dass aufgrund ausreichender Ein- und Ausstiegszahlen am Augustfehner Bahnhof über den Erhalt der Präsenzagentur im TUI Reisecenter Augustfehn positiv entschieden wurde. Ein endgültiger Beschluss vom Aufsichtsrat steht dazu noch aus.
RM Martens erklärt, dass der Bahnhof Augustfehn ein Knotenpunkt für die umliegenden Orte ist. Neben dem Zugverkehr wurden auch die Buslinien weiter ausgebaut und die Einstiegszahlen erhöhten sich. Der digitale Fahrtkartenverkauf stellt grundsätzlich eine Erleichterung da, aber viele Menschen sind noch auf die persönliche Beratung angewiesen.
Stv. RV Albrecht ergänzt, dass insbesondere Pendler wie er das digitale Angebot nutzen. Die Angebote sind aber oft nicht so leicht zu verstehen. So muss er sicher einmal in der Woche erklären, dass der Regionalzug der angezeigte Intercity ist. Eine persönliche Beratung im Ort ist daher wichtig und hilfreich für die Menschen.
RM T. Huber kristallisiert nochmal den Zusammenhalt in der Region heraus. Hier haben die Gemeinde, der Landkreis, die unterschiedlichen Parteien und Landes- und Bundespolitiker zusammengearbeitet und damit eine Reaktion bewirkt.
RM Dr. Habben stimmt den Ausführungen zu und hofft, dass der Entschluss der LNVG eine dauerhafte Entscheidung bleibt und die Schließung der Agentur nicht in einigen Jahren wieder eine Rolle spielt.
BM Huber teilt darüber hinaus mit, dass die Verwaltung kontinuierlich darum bemüht ist, wieder einen Bahnhaltepunkt in Apen zu erhalten. dies ist allerdings nur möglich, wenn eine Regio/SBahn Verbindung bis nach Leer entsteht und somit die Bahnstrecke verbessert und ausgebaut wird.
Die Landesregierung zeigt hier guten Willen und möchte diesen Themenbereich in einem kommenden ÖPNV Ausschuss vorstellen.